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Impfung von Welpen gegen Parvovirose (auch 'Katzenseuche des Hundes' genannt) Parvovirose ist hochgradig ansteckend, die Übertragung geschieht nicht nur von Tier zu Tier, sondern auch über Schuhe, Kleidung und sonstige Gegenstände. Das Virus kann in der Umwelt Monate überleben. Erkrankte Tiere scheiden das Virus über eine lange Zeit mit Speichel und Kot aus. Wenige Tage nach einer Ansteckung tritt zu hohem Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit, Durchfall und Erbrechen auf. Der Darm des Tieres kann keine Flüssigkeit Nahrung mehr in den Körper aufnehmen. Das Tier verendet durch den Verlust an Flüssigkeit und Auszehrung. Ebenso kann eine Herzmuskel-Entzündung durch die Viren zu einem abrupten Tod führen, in einzelnen Fällen sogar ohne dass vorher Brechdurchfall erfolgt wäre. Parvovirose tötet häufig ungeimpfte Hunde und Todesfälle auch bei erwachsenen, ungeimpften Tieren stellen keine Seltenheit dar. In manchen Fällen befällt die Erkrankung sogar geimpfte, acht Wochen alte Welpen. Dieser Umstand ist noch nicht vollständig aufgeklärt und ist immer noch Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Parvovirose: früh oder spät eine Impfung durchführen? Normalerweise wechseln Welpen, insbesondere die größerer Rassen, Ende der 8. Lebenswoche ihr Zuhause. Die neuen Hundehalter zeigen die Welpen überall her und nehmen diese häufig auch überallhin mit - was bzgl. der Sozialisierung des Hundes sicherlich von Vorteil ist. Jedoch können in der neuen Umwelt manche Gefahren auftreten, z. B. auch die Parvoviren. Die Anzahl der direkten Kontaktmöglichkeiten von Hund zu Hund und auch die der indirekten Kontaktmöglichkeiten ist viel größer als beim Züchter - somit ist auch die Infektionsgefahr größer. Nun kann man mit der Impfung Welpen gut gegen Parvovirose schützen, warum sollte man dann einen Welpen ungeimpft weggeben und damit den Hund einem erhöhten Risiko aussetzen? Die Befürworter des späten Impftermins berufen sich auf eine Entdeckung im Abwehrsystem des Welpen. Mit der Muttermilch in den ersten Lebenstagen nimmt ein Welpe auch Anti-Körper auf und dies ist nur in den ersten Lebenstagen möglich. Danach sind die Darmwände für diese Abwehrstoffe nicht mehr durchgängig. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, dass die jungen Hunde Muttermilch und nicht Milchersatz verabreicht bekommen. Diese Anti-Körper wirken ebenso gegen Parvovirose. Kommen diese mit einem Virus in Kontakt, so zerstören sie diesen, hierbei machen diese Antikörper keine Unterschiede, ob es sich um ein krankmachendes sog. Feldvirus handelt, oder aber um ein abgeschwächtes Impf-Virus. Nun haben aber Anti-Körper eine Art begrenztes Haltbarkeitsdatum und werden danach vom Körper abgebaut. Die Haltbarkeit der mit der Muttermilch aufgenommenen Antikörper ist beim Welpen nicht von langfristiger Dauer. Die Menge wird von der Geburt an weniger und erreicht ein Level, bei dem die Welpen gegen Parvoviren nicht mehr geschützt ist, da zu wenig Antikörper vorhanden sind. Bei einer Impfung verabreicht man den Welpen abgetötete oder lebende, jedoch nicht mehr krankmachende Erreger und der Körper produziert dann eigene Anti-Körper. Diese verfügen dann auch über eine längere Haltbarkeit. Es macht Sinn ab dem Zeitpunkt zu impfen, ab dem der maternale Antikörperspiegel nicht mehr genügend Schutz bietet. Die Zeit zwischen dem Ende des Schutzes durch die maternalen Antikörper und dem Start der Eigenproduktion durch die aktive Impfung bezeichnet man mit 'immunologische Lücke'. Das sichere Impfen von Welpen Viele Besitzer von jungen Hunden sind erstaunt, wenn sie vom Tierarzt mehrere Termine für eine Nachimpfung erhalten. Warum muss eigentlich die Impfung im ersten Impfjahr in kurzen Abständen wiederholt werden und danach häufig nur jährlich? Bei der Erstimpfung werden zwar Antikörper des eigenen Organismus hergestellt, jedoch ist die Menge nicht ausreichend für einen guten Schutz. Mit den Nachimpfungen soll eine Anzahl im Blut erreicht werden, die zuverlässig schützt. Zudem reagieren die Abwehrzellen schneller mit dem Herstellungsbeginn. Wenn dieser Zustand erreicht ist, ist die sog. Grundimpfung durchgeführt. Weil aber Anti-Körper mit der Zeit abgebaut werden, sollte in regelmäßigen Abständen nachproduziert werden, sonst ist die vorhandene Menge zum Schutz nicht ausreichend. Hierzu dienen die Auffrischungsimpfungen, die bei Parvovirose in jährlichem Abstand angeraten werden. Erfolgt jahrelang keine Impfung, sind oftmals keine schützenden Anti-Körper vorhanden, auch die Produktion derselben funktioniert nicht mehr optimal und es kann nun leichter zu einem Krankheitsausbruch kommen. Um Welpen sicher zu schützen, sollten diese möglichst zu keiner Zeit zu wenig Antikörper im Blut haben. Ab der Geburt der Welpen schützen die maternalen Antikörper aus der Muttermilch. Diese werden jedoch mit der Zeit abgebaut und eigene Antikörper erst durch das Impfen gebildet. Es kommt zur 'immunologischen Lücke'. Es wurde schon oft untersucht, in welchen Lebenswochen die `immunologische Lücke` auftritt. Zum Teil war es die 6. bis 8. Woche oder auch Wochen die sich vor oder nach dieser Spanne befanden. Es gab Zeitgenossen, welche behaupteten, eine frühe Impfung in der 6. Woche wäre sinnlos und brächte den Welpen keinen Schutz aufgrund der maternalen Anti-Körper. Eine neue Untersuchung an der veterinärmedizinischen Universität München mit rund 400 Welpen brachte neue Ergebnisse. Nach dem einmaligen Impfen in der 6. bzw. 8. Lebenswoche waren jew. zwei Drittel der geimpften Welpen geschützt. Der Vorteil der früh geimpften Welpen liegt darin, dass sie über den Schutz bereits zwei Wochen früher als andere Welpen verfügen, da sich bei Erkrankungen der Grossteil der Welpen gerade in dieser Zeitspanne infiziert. Gleichgültig welches Impfschema angewendet wurde (Impfung 6./8./12. oder 8/.12. Woche), nach dem abschließenden Impfen waren lediglich 92 % aller geimpften Hunde geschützt, 8% jedoch nicht. Der Grund für das Scheitern der Impfung ist in der starken Verwurmung der Hundewelpen eventuell zu suchen. Als jedoch die jungen Hunde beider Impfschemata nochmals in der 15. oder 16. Lebenswoche nachgeimpft wurden, waren dann alle (zu 100 %) geschützt. Diese Resultate führen zu einem neuen Impfplan:
Will man einen auf den Wurf abgestimmten Impfplan aufstellen, um Geld einzusparen, dann ist eine Bestimmung des Anti-Körper-Spiegels aus dem Blut die einzige Chance, den richtigen Zeitpunkt herauszufinden. In den meisten Fällen entspricht der Blutwert eines Welpen in etwa auch dem seiner Geschwister-Welpen. Darüber hinaus sollte der Hundehalter bei der Entscheidung über den Impfplan auch daran denken, wann er die Welpen an die neuen Besitzer übergibt. Übergibt dieser die Hunde bereits Ende der 8. Lebenswoche, ist eine frühe Impfung anzuraten. Weitere Fragen zu den Themen Parvovirose / Katzenseuche beim Hund / Hunde-Impfung beantwortet Ihnen unter Tel. +49 (0)7473 - 25075 Ihr Tierarzt Dr. Arnold in Mössingen und Metzingen. |